12.04.2019

Erlanger Stadtrat votiert für StUB-Regnitzquerung über Wöhrmühlinsel

Der Erlanger Stadtrat hat sich dafür ausgesprochen, die Bürgervariante über die Wöhrmühlinsel als sogenannte Vorzugstrasse in das Raumordnungsverfahren für die Stadt-Umland-Bahn (StUB) einzubringen. In einer detaillierten Bewertung durch unsere Planerinnen und Planer hatte diese Variante sowohl bei der planerischen Beurteilung als auch bei der Nutzen-Kosten-Betrachtung am besten abgeschnitten.

Insgesamt 13 unterschiedliche Querungen über die Regnitz wurden tiefgehender untersucht, fünf dieser Querungen wurden in der zweiten Stufe des formalisierten Auswahlverfahrens weiter betrachtet. In diesem Zuge wurden unter anderem eine genauere Kostenermittlung sowie eine Analyse der Nachfrage im Verkehrsmodell vorgenommen. Dabei wurde untersucht und errechnet, wie sich das Verkehrsverhalten der Bürgerinnen und Bürger verändern würde, gäbe es die StUB auf der jeweiligen Strecke. Einen wichtigen Aspekt bildete ferner das Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV), das über 1,0 liegen muss, um Fördermittel von Bund und Land zu erhalten. „Die Zahl der Menschen, die einpendeln, ist in den vergangenen Jahrzehnten immer größer geworden. Diese Menschen kommen nicht mit dem Fahrrad. Sie kommen manchmal mit dem Bus. Vor allem aber kommen sie mit dem Auto. Wenn wir eine Verkehrswende wollen, dann müssen wir ein besseres Angebot im ÖPNV machen. Wir wollen die StUB als moderne und klimafreundliche Alternative zum Auto verwirklichen“, erläuterte Oberbürgermeister Dr. Florian Janik.

Nur die beiden mittleren Querungen der Regnitz schaffen im Rahmen des formalisierten Auswahlverfahrens den Sprung zur Förderfähigkeit durch Bund und Land. Die Wöhrmühlinsel landet mit einem Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,3 auf Platz eins, gefolgt von der ursprünglichen Planung, der Kosbacher Brücke, mit einem Wert von 1,1. Eine Linienführung der StUB im Bereich des Dechsendorfer oder Büchenbacher Damms ist nicht förderfähig. Beide Nutzen-Kosten-Verhältnisse liegen deutlich unter eins (Dechsendorfer Damm: NKV 0,8, Büchenbacher Damm: NKV 0,7). Die Ergebnisse der Prüfung wurden in einem umfangreichen Dialogverfahren transparent gemacht und mit der Bevölkerung besprochen.

Im Mai entscheiden die Erlanger Stadtratsgremien dann noch über weitere Varianten im Bereich Tennenlohe, Erlangen Süd sowie in der Erlanger Innenstadt und Büchenbach, die von den Planerinnen und Planern derzeit untersucht werden. Nach dem Votum des Stadtrats müssen wir für die gesamte StUB-Strecke eine Vorzugstrasse festlegen, die anschließend der Regierung von Mittelfranken im Rahmen des Raumordnungsverfahrens zur Prüfung vorgelegt wird. Die weiteren geprüften Querungsmöglichkeiten werden in diesem Verfahren ebenfalls betrachtet.

Der Stadtrat beauftragte uns, parallel zur Vorbereitung des Raumordnungsverfahrens auch noch das NKV für die Querung über den Büchenbacher Damm in Verbindung mit der sogenannten Büchenbacher Spange errechnen zu lassen. Diese Variante war nach der ersten Prüfung im Rahmen des formalisierten Auswahlverfahrens aufgrund ihres Abschneidens ausgeschieden. Das Fehlen einer NKV-Berechnung wird aber aus verschiedenen Teilen der Bevölkerung kritisiert. „Wir sind uns darüber bewusst, dass jede Regnitzquerung einen Eingriff in die Natur bedeutet. Bei dieser zentralen Frage wollen wir mit diesem weitergehenden Prüfungsschritt die noch vorhandenen Zweifel in der Bevölkerung aufnehmen und das Nutzen-Kosten-Verhältnis dieser Variante berechnen“, sagte Dr. Florian Janik.


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