8. Dialogforum
Die Ergebnisse in aller Kürze:
- Teilpräsentes Dialogforum mit Livestream
- Rund 80 Online-Teilnehmende
- Nähere Betrachtung einzelner Teilabschnitte zum Abschluss der Leistungsphase "Vorplanung" und Vorstellung des Realisierungswettsbewerbs "Brücke über den Regnitzgrund in Erlangen"
Angepasst an die aktuelle Situation hinsichtlich des Coronavirus fand das 8. Dialogforum zur Stadt-Umland-Bahn als teilpräsente Veranstaltung statt. Während der feste Kreis an Teilnehmenden des Dialogforums vor Ort in den Redoutensaal in Erlangen eingeladen war, haben sich rund 80 Bürgerinnen und Bürger bequem von Zuhause per Livestream und über eine Chatfunktion mit Fragen und Anregungen am Dialog beteiligt.
Inhalte 8. Dialogforum
Am Dienstagabend, 27. Oktober 2020, präsentierten wir beim 8. Dialogforum detailliertere Kartenausschnitte zur Linienführung. Die Teilnehmenden der Veranstaltung diskutierten über einzelne Abschnitte der Strecke, die seitens der Planerinnen und Planer in den vergangenen Monaten weiter konkretisiert wurden.
Auch in Zeiten von Corona wird die Straßenbahnverbindung von Nürnberg über Erlangen nach Herzogenaurach weitergeplant. „Wir kennen den groben Verlauf der Strecke, jetzt geht es um den Feinschliff. Auch hierbei setzen wir wieder auf eine umfangreiche Beteiligung. Denn die Erfahrung zeigt, dass das Projekt von der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger profitiert – auch in Zeiten von Corona“, sagte Dr. German Hacker, Verbandsvorsitzender des ZV StUB und Erster Bürgermeister der Stadt Herzogenaurach zu Beginn der Veranstaltung. Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen, ergänzte: „Ich bin gespannt, ob es uns auch unter diesen Umständen gelingt, gemeinsam zu diskutieren – sowohl mit allen hier im Saal als auch Zuhause über den Livestream – und so vielleicht sogar neue Ideen zu entwickeln.“
Nähere Betrachtung einzelner Teilabschnitte
Für den Abschluss der Phase „Vorplanung“ ist ein Planungsmaßstab von 1:2.500 vorgesehen. Die von der Landesplanungsbehörde im Januar 2020 als raumverträglich bescheinigte Streckenführung wurde daher weiter konkretisiert. Die Kartenausschnitte sind nun detaillierter als bisher. So werden an den verschiedenen Streckenabschnitten die mögliche Führung der Gleise in den Straßen sowie die bisher vorgesehene Lage der Haltestellen deutlicher erkennbar. „Die Pläne zeigen den aktuellen Planungsmaßstab, bei dem wir um ein Vierfaches näher dran sind. Aber auch hier wird es noch weitere Verfeinerungen geben, sodass es sich noch nicht um den finalen Maßstab handelt, auf dessen Grundlage wir bauen werden“, erläuterte Florian Gräf, Technischer Leiter des ZV StUB.
Während der Veranstaltung wurden einzelne Streckenabschnitte mit allen Interessierten näher betrachtet und diskutiert. Einen konkreteren Vorschlag zur Lage der Gleise und der Haltestelle gibt es auf Höhe des Siemens Campus, den die Stadt-Umland-Bahn über die Hammerbacherstraße erschließen wird. „Um möglichst kurze Wege zwischen der Haltestelle und den Bürostandorten zu ermöglichen, planen wir die Haltestelle jetzt westlich der Straße. In der Vorzugstrasse zum Raumordnungsverfahren verlief die Strecke in diesem Bereich noch auf der östlichen Seite“, berichtete Florian Gräf. Die Linienführung und die genaue Lage der Haltestellen werden im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern weiter optimiert und ausgestaltet.
Realisierungswettbewerb „Brücke über den Regnitzgrund in Erlangen“
Die Querung des Erlanger Regnitzgrundes auf Höhe der Wöhrmühlinsel ist ein wichtiger und sensibler Bereich der Streckenführung. Der Regnitzgrund ist Landschaftsschutzgebiet und Naherholungsbereich. „Um eine möglichst umweltverträgliche, architektonisch ansprechende und technisch optimale Gestaltung der Brücke zu erreichen, haben wir uns dazu entschieden, einen Realisierungswettbewerb auszuloben. Im Vorfeld des Wettbewerbs konnten alle Bürgerinnen und Bürger sowie Verbände und Organisationen ihre Anregungen für die Gestaltung der Brücke über eine Onlineplattform übermitteln. Insgesamt haben wir 82 Vorschläge erhalten, die wir für die teilnehmenden Planungsbüros aufbereitet haben“, erläuterte Daniel Große-Verspohl, Geschäftsleiter des ZV StUB. Die eingegangenen Vorschläge werden dem Anforderungskatalog, den sogenannten Auslobungsunterlagen, für den Wettbewerb beigefügt und sind online abrufbar.
Aktuell findet noch bis zum 3. November 2020 ein Teilnahmewettbewerb statt, bei dem sich interessierte Planungsbüros für eine Teilnahme am Realisierungswettbewerb bewerben können. Anschließend erstellen die teilnehmenden Büros ihre Entwürfe gemäß Anforderungskatalog. Im April 2021 benennt das sogenannte Preisgericht die Preisträger. Im Preisgericht sitzen neben den Fachpreisrichterinnen und Fachpreisrichtern für konstruktiven Ingenieurbau, Architektur und Landschaftsarchitektur und dem Vorsitzenden des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn auch Vertreterinnen und Vertreter der Erlanger Stadtratsfraktionen. Darüber hinaus gehören dem Preisgericht in beratender Funktion auch je eine Vertretung der per Zufallsverfahren ausgewählten Bürgerinnen und Bürger des Dialogforums, der Natur- und Umweltschutzverbände sowie des Bayerischen Bauernverbandes an. Der Realisierungswettbewerb dient der Auswahl des Planungsbüros, welches den Auftrag erhält, die Brücke auf Basis des Entwurfs im Detail zu planen. Im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern werden wir den Entwurf dann weiter optimieren.
Die weitere Planung
Die konkretisierten Pläne im Maßstab 1:2.500 werden als Abschluss der Phase „Vorplanung“ in den kommenden Wochen auch den städtischen Gremien vorgestellt. Im Anschluss startet die detailliertere Ausgestaltung des Streckenverlaufs. „Dabei geht es um die zentimetergenaue Ausarbeitung der Linienführung. Auch hierbei werden wir wieder in den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern gehen, unter anderem über die tatsächliche Lage der Haltestellen. Wir hoffen, dass wir dann auch wieder ein Format anbieten können, das es uns erlaubt, gemeinsam vor Ort über den Plänen zu sitzen“, gab Daniel Große-Verspohl einen Ausblick.