Exkursion in die EU-Hauptstadt
Die Highlights in aller Kürze:
- Besuch des EU- Parlaments und des EU-Abgeordneten Thomas Rudner
- Gespräche mit Mitarbeitenden des UITP (dem größten internationalen Verband für ÖPNV) und des Brüsseler Verkehrsbetriebs STIB
- Besuch der EU- Kommission und der Mitarbeiterin Julia Tief
Ende Oktober 2023 stand die gemeinsame Beteiligungsfahrt des Stadtjugendring Erlangen und des ZV StUB nach Brüssel an. Vom 29. Oktober bis 3. November besuchten wir die EU-Hauptstadt und stellten die EU-Verkehrspolitik auf den Prüfstand.
Exkursion nach Brüssel - Ein Reisebericht
Es ist Sonntag, der 29.10.2023. Um 9.15 Uhr treffen wir uns mit den Teilnehmenden am Erlanger Bahnhof und starten unsere Exkursion nach Brüssel, die Hauptstadt Europas. Wir haben eine klare Mission: Die EU-Verkehrspolitik auf den Prüfstand stellen und Anregungen für die kommunale Mobilitätspolitik und die Planungen der StUB sammeln.
Die Hinreise
Schon im Zug nach Frankfurt und anschließend nach Brüssel wird eifrig an der Aufgabenstellung gearbeitet. Erst einmal wird der Planungsprozess der StUB analysiert: Wie genau funktioniert eigentlich Verkehrsplanung in Deutschland und welche Besonderheiten gibt es bei unserem Projekt? Außerdem setzen sich die Teilnehmenden mit unseren Interviewpartner*innen auseinander. Wer hat welche Kompetenz und wen können wir letztendlich was fragen?
Am Nachmittag erreichen wir unsere Jugendherberge - mitten in Brüssel. Auf dem Weg vom Bahnhof dorthin bekommen wir schon einen ersten Vorgeschmack auf die Stadt. Die Vorfreude auf belgische Waffeln und spannende Erlebnisse steigt! Die Reise war lang, dementsprechend müde sind wir. Dennoch setzen wir uns nach dem Abendessen noch einmal zusammen und bereiten das erste Interview für den nächsten Tag vor.
Unser Besuch im EU-Parlament
Er ist EU-Abgeordneter und sitzt unter anderem im Ausschuss für Verkehr und Tourismus. Er berichtet uns vom Green Deal der EU. Dabei erklärt er uns, dass das EU-Parlament im Bereich ÖPNV nur Leitlinien für Mitgliedstaaten vorgeben kann. Er erzählt uns, dass er sich in seinem Wahlbezirk - in Regensburg - selbst für den Neubau einer Straßenbahn einsetzt. Die Planungen dort seien allerdings noch nicht so weit, gerade werde eine Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt, um die Förderfähigkeit zu prüfen.
Kurz zusammengefasst: Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf dem Sammeln und dem Austausch von Wissen aus dem Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs. Sie arbeiten direkt mit den verschiedenen EU-Institutionen und den Regierungen der Mitgliedstaaten zusammen und haben sich als großes Ziel gesetzt, die Stimme des Öffentlichen Personennahverkehrs zu stärken.
Im Anschluss an den allgemeinen Vortrag tauchen wir tief ein in die Welt der Straßenbahnstatistiken. So erfahren wir z.B., dass seit 2015 weltweit jedes Jahr im Durchschnitt 6,5 neue Straßenbahnsysteme in Städten eröffnet wurden, die davor noch keine hatten.
Über Brüssels Straßenbahnen
Auch nach diesem Vortrag geht es spannend weiter. Wir hatten das Glück, dass sich der Vize-Präsident der Abteilung "Tram Operations" des Brüsseler Verkehrsbetriebs "STIB" Zeit für uns nehmen konnte. Neben Herausforderungen bei der Planung und Implementierung von neuen Straßenbahnlinien, berichtet er uns von aktuellen und für die Zukunft geplanten Neubauprojekten in Brüssel. Anschließend wird es für unsere Teilnehmenden besonders spannend. Sie dürfen selbst zu Referentinnen und Referenten werden und in einem Vortrag die wichtigsten Informationen zur Stadt-Umland-Bahn präsentieren.
In der EU-Kommission
Der Tag ist nach diesem spannenden Morgen für uns aber noch nicht vorbei. Wir sind zu einem weiteren Interview geladen und finden unseren Weg in die EU-Kommission zu Julia Tief. Sie befasst sich mit Aktionen für die Jugend Europas, so z.B. 2022 dem Europäischen Jahr der Jugend. Wir sprechen über die verschiedenen Programme, die die EU-Kommission zur Beteiligung von jungen Menschen in Europa anbietet und können selbst über die kommunalen Begebenheiten der Jugendbeteiligung berichten.
Der letzte Tag in Brüssel
Dann ist es auch schon soweit. Unser letzter Tag in Brüssel ist angebrochen. Am Vormittag nutzen wir die Zeit und besichtigten das Haus der Europäischen Geschichte - zumindest so lange, bis wir leider aufgrund von Sturmwarnungen unseren Besuch vorzeitig abbrechen müssen. Sicher finden wir unseren Weg zurück in die Jugendherberge und setzen uns am Nachmittag zusammen, um all die Informationen zusammenzufassen, die wir bei unseren Besuchen im Parlament, beim UITP und der STIB sowie in der Kommission erhalten haben. Unseren letzten gemeinsamen Abend lassen wir dann bei einem Abendessen und anschließenden Meisterleistungen auf der Karaoke-Bühne ausklingen.
Die Rückreise
Auch die Zeit auf der Rückreise nutzen wir weiterhin um die Ergebnisse zu dokumentieren und das weitere Vorgehen zu besprechen. Nachmittags um 17:00 kommen wir nach knapp 6 Stunden Zugfahrt wieder in Erlangen an. Damit endet unsere gemeinsame Zeit in Brüssel - unsere gemeinsame Zeit auf den Spuren der StUB ist allerdings noch nicht vorbei.
Wie es weitergeht
Im Nachgang an unsere Reise nach Brüssel werden wir uns noch weitere Male treffen und über die Ergebnisse sprechen. Wir konnten noch weitere Gesprächspartner*innen gewinnen, die wir in den nächsten Wochen interviewen werden. Außerdem werden die Teilnehmenden die Ergebnisse vor dem Team des ZV StUB präsentieren.