Nach Abschluss des Raumordnungsverfahrens durch die Regierung von Mittelfranken gehen die Planungen für die Stadt-Umland-Bahn in die nächste Phase: Der grobe Linienverlauf der Straßenbahnverbindung zwischen Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach wird nun zentimetergenau betrachtet und im Detail definiert.
Ein wichtiger und sensibler Bereich der Streckenführung ist die Querung des Erlanger Regnitzgrundes auf Höhe der Wöhrmühlinsel.
Warum eine Querung auf Höhe der Wöhrmühlinsel?
Nach intensivem Dialog und umfangreicher Prüfung sämtlicher Möglichkeiten zur Querung des Regnitzgrundes ist die Brücke auf Höhe der Wöhrmühlinsel unter Betrachtung aller Kriterien der sinnvollste Linienverlauf für die Stadt-Umland-Bahn:
Mit Realisierungswettbewerb zum besten Brückenentwurf
Der Regnitzgrund in Erlangen ist Landschaftsschutzgebiet und Naherholungsbereich. Um eine möglichst umweltverträgliche, architektonisch ansprechende und technisch optimale Gestaltung der Brücke zu erreichen, hat sich der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn entschieden, einen Realisierungswettbewerb auszuloben.
Der Realisierungswettbewerb dient der Auswahl des Planungsbüros, welches den Auftrag erhält, die Brücke auf Basis des Entwurfs im Detail weiter zu planen. Die Vorgaben zur Durchführung des Wettbewerbs definiert die „Richtlinie für Planungswettbewerbe – RPW 2013“.
Aufbau des Realisierungswettbewerbs
Im Vorfeld des Wettbewerbs erhalten alle teilnehmenden Planungsbüros einen Anforderungskatalog (die sogenannte Auslobung) mit wichtigen technischen, gestalterischen und umweltfachlichen Aspekten, welche in den Entwurf der Brücke einfließen sollen. Die von mehreren Büros erarbeiteten und eingereichten Arbeiten werden von einem Preisgericht geprüft und bewertet. Das Preisgericht benennt die Preisträger. Anschließend wird der Auftrag für die weitere Planung vergeben.
Alle Modelle der zu planenden Brücke, welche einen Preis erhalten, werden nach der Entscheidung des Preisgerichts öffentlich ausgestellt.
Der Realisierungswettbewerb hat mehrere Phasen, die voraussichtlich bis in das zweite Quartal 2021 reichen. Der aktuelle Planungsstand sieht folgenden zeitlichen Ablauf vor:
Juli 2020
Erstellung der Auslobungsunterlagen: Sammlung von Ideen und Anregungen der Bürger*innen sowie Organisationen (u. a. Umwelt- und Naturschutzverbände).
3. Quartal 2020
Bewerbungsphase: Veröffentlichung der Auslobungsunterlagen; Interessierte Planungsbüros können sich um eine Teilnahme am Wettbewerb bewerben.
Anfang 4. Quartal 2020
Preisrichtervorbesprechung: Die Preisrichter sowie neutralen Sachverständigen beraten über die Auslobungsunterlagen und den Ablauf des Wettbewerbs.
Ende 4. Quartal 2020
Kolloquium: Die teilnehmenden Planungsbüros können Fragen an das Preisgericht stellen.
1. Quartal 2021
Einreichungsphase: Die Planungsbüros geben ihre Entwürfe ab.
2. Quartal 2021
Preisgerichtssitzung: Es werden die Preisträger ausgewählt. Der Siegerentwurf wird anschließend weiter optimiert.
Beteiligung und Dialog im Fokus
Der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie Verbänden und Organisationen ist seit Anbeginn ein wichtiger Bestandteil der Planungen zur Stadt-Umland-Bahn. Deshalb setzt der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn auch bei der Planung der Brücke über den Erlanger Regnitzgrund auf eine aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie Verbände und Organisationen:
Ihre Anregungen für den Anforderungskatalog
Vom 17. Juli 2020 bis 31. Juli 2020 haben wir über diese Onlineplattform und postalisch Ihre Vorschläge zur Gestaltung der Brücke gesammelt. Diese werden den teilnehmenden Planungsbüros an die Hand gegeben, bevor diese ihre Entwürfe entwickeln.
Eine Übersicht der eingereichten Ideen finden Sie hier.