10. StUB-Dialogforum: Digitale Planungswerkstatt rückt Haltestellen in den Fokus
Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn (ZV StUB) veranstaltete am Dienstag, 30. November 2021 sein 10. Dialogforum. Im Mittelpunkt der digitalen Veranstaltung stand die Planung von StUB-Haltestellen. Das Dialogforum wurde via Konferenztool Zoom durchgeführt. Insgesamt nahmen rund 100 Personen teil. In Breakout Rooms mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten, darunter Barrierefreiheit, Umwelt und Haltestellenlage, konnten die ständigen Mitglieder des Dialogforums, ausgewählte Interessenvertretungen und interessierte Bürger*innen Anregungen mitteilen, diskutieren und Fragen stellen.
Im ersten Teil der rund dreistündigen Veranstaltung wurde über den aktuellen Planungsstand berichtet. So darf unter anderem der Siegerentwurf des Wettbewerbs „Brücke über den Regnitzgrund in Erlangen“ weiter geplant werden. Das Vergabeverfahren wurde zwischenzeitlich abgeschlossen und hat den vom Preisgericht einstimmig befürworteten Wettbewerbsbeitrag des Ingenieurbüros Grassl, des Architekturbüros Firmhofer + Günther, sowie der toponauten Landschaftsarchitektur bestätigt. In diesem Zusammenhang hatte der Zweckverband auch ein mikroklimatisches Gutachten in Auftrag gegeben, bei dem klimaökologische Auswirkungen der neugeplanten Brücke untersucht wurden. Im Ergebnis wurde festgehalten, dass die Brücke aus klimaökologischer Sicht als „vertretbar und unkritisch“ einzustufen sei. Der anschließende Impulsvortrag eines Raum- und Umweltplaners diente dazu, dem Publikum ein Grundverständnis für die komplexe Thematik der Haltestellenplanung und damit eine Grundlage für die später folgende Gruppenarbeit zu vermitteln.
Warum die StUB-Haltestellenplanung ein so wichtiges Thema im gesamten Planungsprozess darstellt, erläuterte Erlangens Oberbürgermeister Dr. Florian Janik: „Die Haltstellen der StUB planen wir nicht auf der grünen Wiese, sondern mitten in der gewachsenen Stadt. Hier gilt es, auf die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort individuell einzugehen, um die bestmöglichen Lösungen zu finden. Die Menschen kennen ihre Stadt am besten – umso mehr freue ich mich, dass sich auch in dieser Frage so viele von ihnen an der Planung beteiligen.“ Dem pflichteten auch Herzogenaurachs Erster Bürgermeister Dr. German Hacker und Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg Marcus König bei. Darüber hinaus stelle die Haltestelle den ersten und letzten Kontakt zum Verkehrsmittel dar, entsprechend wichtig ist es aus Sicht der Stadtoberhäupter, den Bedürfnissen der jeweiligen Zielgruppen gerecht zu werden und die Haltestellen besonders einladend zu gestalten.
Themenvielfalt und Graphic Recording
Im zweiten Teil der Veranstaltung konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in virtuellen Einzelgruppen 45 Minuten lang gemeinsam mit den jeweiligen Fachexperten an den Themen Barrierefreiheit und Umwelt sowie an der Detailierung der aktuellen Haltestellenplanung arbeiten.
Dabei wurden unter anderem barrierefreie Wegeleitsysteme und die barrierefreie Darstellung von Fahrgastinformationen, sowie die Begrünung von Haltestellendächern oder die Ausstattung mit Photovoltaik diskutiert. Darüber hinaus wurden die Erreichbarkeit von Haltestellen und die Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln sowie der thematisiert. Auch die konkrete Lage der bisher geplanten Haltestellen sowie deren Optimierungspotenziale wurden diskutiert. Im Anschluss an die konzentrierte Gruppenarbeit wurden die jeweiligen Ergebnisse vorgestellt und mittels Graphic Recording auch visuell festgehalten. Dazu die Geschäftsleiterin des Zweckverbands Mandy Guttzeit: „Wie vielseitig das Thema Haltestelle ist, zeigen die zahlreichen konstruktiven Wortmeldungen und Chatbeiträge. Die Ergebnisse werden wir uns im Nachgang noch einmal ganz genau ansehen, intern diskutieren und dann in die weitere Planung der StUB einfließen lassen.“
Die Ergebnisse des Abends werden in den kommenden Wochen in Form einer umfassenden Dokumentation auf der neuen Internetseite des Zweckverbands unter www.stadtumlandbahn.de veröffentlicht. Interessierte können auch den Facebook-Kanal Unsere.StUB abonnieren, um zukünftig keine Neuigkeiten in Sachen StUB mehr zu verpassen.
Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn
Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn (ZV StUB), mit seiner Geschäftsstelle in Erlangen, ist für die Planung, den Bau und Betrieb der StUB zuständig. Mitglieder des ZV StUB sind die drei Städte
Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach. Verbandsvorsitzender ist derzeit Marcus König, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg. Bei der Stadt-Umland-Bahn handelt es sich aktuell um eines der größten Straßenbahnprojekte in Deutschland. Auf einer 26 Kilometer langen Strecke soll die StUB Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach im 10-Minuten-Takt verbinden.