Die StUB geht in die nächste Phase: Verbandsausschuss beschließt Vorzugstrasse für das Raumordnungsverfahren
Der Verbandsausschuss des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn hat sich am Freitag, 7. Juni 2019, für die von den Planern empfohlene Streckenführung als Vorzugstrasse für das Raumordnungsverfahren ausgesprochen. Damit folgt er den politischen Beschlüssen der Stadträte bzw. Verkehrsausschüsse in den drei Städten Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach. Nun werden die Unterlagen der Regierung von Mittelfranken zur Prüfung vorgelegt.
„Nach zwei Jahren Planungsphase haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Über 100 Varianten für den Verlauf der Stadt-Umland-Bahn wurden von den beauftragten Ingenieurbüros detailliert untersucht und bewertet. Am Ende steht nun die aus planerischer Sicht aussichtsreichste Linienführung fest, mit der wir als Vorzugstrasse in das Raumordnungsverfahren starten werden. Wir machen damit einen großen Schritt hin zu einer nachhaltigen Verkehrslösung für die Region“, freut sich Dr. German Hacker, Verbandsvorsitzender des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn und Erster Bürgermeister der Stadt Herzogenaurach. Er sitzt zusammen mit Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Erlangens Oberbürgermeister Dr. Florian Janik im Verbandsausschuss des Zweckverbands.
Aktive Bürgerbeteiligung geht weiter
Begleitet wurde das mehrstufige formalisierte Auswahlverfahren seit Anbeginn von einem umfangreichen Bürgerdialog in den drei Städten. Zu insgesamt 15 Veranstaltungen hatte der Zweckverband geladen. Neben den regelmäßigen Dialogforen, in denen die Vorschläge sowie Prüfungsergebnisse präsentiert und mit den interessierten Teilnehmenden diskutiert wurden, fanden Vor-Ort-Begehungen der einzelnen Streckenabschnitte statt. Zudem richtete der Zweckverband eine Onlinebeteiligungsplattform ein, über die jeder seine Ideen einreichen konnte. „Die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist ein wichtiger Baustein der Planungen zur Stadt-Umland-Bahn. Wenn wir die Verkehrswende für mehr saubere Luft in unseren Städten schaffen wollen, brauchen wir die Stadt-Umland-Bahn mit einer möglichst guten Trassenführung. Mit Unterstützung der Bevölkerung konnte unsere Ursprungsplanung aus dem Jahr 2012 optimiert werden. So ist beispielsweise der Vorschlag zur Querung der Regnitz auf Höhe der Wöhrmühlinsel im Rahmen des Onlinedialogs eingegangen und wurde transparent geprüft. Wir wissen, dass der Bau einer Brücke einen Eingriff in die Natur bedeutet. Wir haben so aber auch eine Variante gefunden, die unter allen Gesichtspunkten den größten Nutzen für einen attraktiven Nahverkehr in Erlangen und der Region bietet“, erläutert Erlangens Oberbürgermeister Dr. Florian Janik. Auch in den nächsten Planungsphasen setzt der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn auf einen gemeinsamen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern.
Das Raumordnungsverfahren startet
Nach Fertigstellung der Unterlagen wird der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn diese der Regierung von Mittelfranken für das Raumordnungsverfahren überreichen. In den Unterlagen werden neben der Vorzugstrasse auch die weiteren Ergebnisse des formalisierten Auswahlverfahrens dargestellt sein. „Die Regierung wird die Arbeit der Planer noch einmal kritisch hinterfragen und die verschiedenen Interessen fachlich abwägen. Daran beteiligt werden alle von der raumbedeutsamen Maßnahme berührten öffentlichen Planungsträger. Außerdem werden die Unterlagen öffentlich ausgelegt“, führt Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, aus. Das Verfahren wird mit einer landesplanerischen Beurteilung abgeschlossen, das heißt einer Befürwortung ohne oder unter Auflagen bzw. einer Ablehnung des Vorhabens. Das Ergebnis wird nach sechs Monaten erwartet. Im Anschluss wird mit der detaillierten Ausgestaltung der Linienführung begonnen. Dabei geht es dann unter anderem um die Haltestellen und die genaue Planung der Brückenbauwerke. Der nächste große Meilenstein ist das Planfeststellungsverfahren, das einem Bauantrag gleichzusetzen ist. Dies soll nach aktuellem Planungsstand im Jahr 2022 starten.
Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn
Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn (ZV StUB), mit seiner Geschäftsstelle in Erlangen, ist für die Planung, den Bau und Betrieb der StUB zuständig. Mitglieder des ZV StUB sind die drei Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach. Verbandsvorsitzender ist derzeit Dr. German Hacker, Erster Bürgermeister der Stadt Herzogenaurach. Bei der Stadt-Umland-Bahn handelt es sich aktuell um eines der größten Straßenbahnprojekte in Deutschland.
Das Raumordnungsverfahren
Das Raumordnungsverfahren (ROV) beurteilt bauliche Vorhaben, die eine überörtliche Bedeutung haben, auf ihre Raumverträglichkeit. Gesetzliche Grundlage ist das Bayerische Landesplanungsgesetz (BayLplG).