StUB-Dialogforum: Jetzt geht es um den Verlauf der Trasse
Welche Alternativen gibt es zur aktuellen Vorschlags-Trasse der Stadt-Umland-Bahn (StUB) und nach welchen Kriterien werden sie bewertet? Um diese Fragen ging es beim zweiten Treffen des Dialogforums zur StUB am 7. Februar. Hierzu waren rund 60 Forums-Teilnehmer und 100 Gäste in den Erlanger Redoutensaal gekommen.
Bei seiner Begrüßung erinnerte Erlangens Oberbürgermeister Dr. Florian Janik, der den Vorsitz des Zweckverbandes StUB innehat, daran, dass es beim StUB-Projekt darum geht, umweltverträgliche Mobilität für einen modernen Wirtschaftsstandort und die gesamte Region zu gewährleisten. „Wir wollen weniger im Stau stehen und trotzdem mobil sein. Deshalb brauchen wir die Stadt-Umland- Bahn.“ Wie deren Trasse genau aussehen kann, wurde anschließend in acht Arbeitsgruppen beleuchtet. Sie befassten sich abschnittsweise mit der Trassenführung in Herzogenaurach, Erlangen- West, der Regnitzquerung, der Erlanger Innenstadt bis zum FAU-Südgelände sowie in Tennenlohe und Nürnberg. Zwei weitere Gruppen beschäftigten sich mit großräumigen Alternativen, eine davon speziell mit der Schärfung der vorliegenden Vorschläge zur Aurachtalbahn. Aktiv beteiligte sich an den mit großer Offenheit geführten Diskussionen auch der Erste Bürgermeister Herzogenaurachs Dr. German Hacker. „Ich habe den Eindruck, dass das gegenseitige Zuhören sehr wichtig ist, um ein Verständnis für die vielen verschiedenen Belange zu bekommen. Im persönlichen Austausch wird allen Beteiligten sehr schnell deutlich, wie komplex die Planung der StUB eigentlich ist.“
Viele Interessen, eine Trasse
Sechs Vorschläge hatten die Forumsteilnehmer bereits im Vorfeld abgegeben, weitere wurden direkt in den Arbeitsgruppen eingebracht. „Ziel der Veranstaltung war es, möglichst alle Varianten auf den Tisch zu bringen“, so Daniel Große-Verspohl, Geschäftsleiter des Zweckverbandes, „und erste Pro und Kontra-Punkte in der Diskussion zu sammeln, jedoch keine abschließende Auswahl zu treffen.“ Noch bis Ostern werden weitere Vorschläge erfasst. Hierzu steht ab sofort auf der StUB-Homepage unter www.stadtumlandbahn.de eine Möglichkeit zum Online-Dialog zur Verfügung.
Darüber, wie es mit den unterschiedlichen Alternativen für die Trassenführung weitergehen soll, informierte der Verkehrsgutachter Dr. Martin Arnold von Intraplan. Er ist der Verfasser der bisherigen Kosten-Nutzen-Untersuchung. „Um möglichst objektiv zu urteilen, sollte man alle Varianten mit einheitlichem Maßstab messen“, so der Planungsexperte. Hierfür bedürfe es fester Kriterien, welche die unterschiedlichen Interessen von Fahrgästen, Städten, Verkehrsunternehmen und der Allgemeinheit berücksichtigen. Während beispielsweise ein Fahrgast wünscht, dass ihn die StUB schnell sowie ohne Umsteigen ans Ziel bringt und der Weg zur Haltestelle kurz ist, ist es im Interesse der Allgemeinheit, dass möglichst keine Biotope beeinträchtigt werden. „Aus den verschiedenen Zielen ergeben sich Kriterien wie Finanzierbarkeit, Verkehrsverlagerungen, Emissionen oder Reisezeiten“, so Dr. Arnold. Beim Dialog-Forum wurden die Kriterien zur Beurteilung der Trassenvarianten den Teilnehmern vorgestellt und diskutiert. Einige Teilnehmer äußerten dabei auch den Wunsch, weitere Kriterien hinzuzufügen.
Am Ende des Abends lobten viele Teilnehmer den konstruktiven Austausch in den Arbeitsgruppen und äußerten sich gespannt auf die weitere Umsetzung. Und auch Daniel Große-Verspohl sieht die StUB auf einem guten Weg. „Mit der heutigen Veranstaltung sind wir bei den konkreten Planungen zur StUB einen großen Schritt vorangekommen. Ich bin zuversichtlich, dass über den Online-Dialog noch einige weitere interessante Vorschläge eingebracht werden.“
Folgetermine vor Ort
Weitere Termine des Dialogforums sind bereits festgelegt. Dabei werden Teilstrecken der Trasse gemeinsam vor Ort begangen. So wird es am 8. März um Details zur Nürnberger Straße in Erlangen gehen. Bereits am 14. März folgt ein Termin in Herzogenaurach und am 21. März steht die Regnitzquerung im Mittelpunkt. Am 2. Mai folgt die Trassenbegehung in Tennenlohe und am 6. Juni ein Ortstermin in Büchenbach. Treffpunkt ist jeweils um 17 Uhr. Einzelheiten zu den Terminen werden in der Presse und unter www.stadtumlandbahn.de veröffentlicht. Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn, mit einer Geschäftsstelle in Erlangen, ist zuständig für die Planung der StUB und später auch für den Bau und Betrieb. Dabei handelt es sich aktuell um eines der größten Straßenbahnprojekte in Deutschland. Geschäftsleiter des Zweckverbandes ist Daniel Große-Verspohl. Technischer Projektleiter ist Florian Gräf. Verbandsvorsitzender ist derzeit Erlangens Oberbürgermeister Dr. Florian Janik.