Darstellung eines Ergebnisses des Realisierungswettbewerbs zur Regnitzbrücke © sbp schlaich bergermann partner gmbh, Stuttgart

3. Preis

sbp schlaich bergermann partner gmbh, Stuttgart

Präsentationspläne (PDF)

Verfasser*innen:

sbp schlaich bergermann partner gmbh, Stuttgart
Dipl.-Ing. Sven Plieninger

DKFS, London, UK
Dipl.-Ing. Dirk Krolikowski
Dipl.-Ing. Falko Schmitt

lohrer hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner GmbH, München
Ursula Hochrein
Axel Lohrer

Mitarbeiter:

sbp gmbh:
Daniel Gebreiter
Manuel Fröhlich
Philipp Wenger

DKFS:
MArch Qiming Yang
BArch Tom Baldwin
Dipl.-Ing. Michael Scheuvens
Dipl.-Ing. Can Buglu

Beurteilung auf dem Preisgericht – 1002

Der Wettbewerbsbeitrag 1002 verfolgt die Grundidee, den Regnitzgrund durch eine zurückgenommene Brückengestaltung möglichst wenig zu stören. Dies wird durch ein voll-integrales Bauwerk in Stahlverbundbauweise
erreicht. Die Regelstützweite wird mit 24 Metern relativ klein gewählt, um eine geringe Überbauhöhe zu erreichen. Im Bereich der Regnitzquerung überspannt ein rahmenartiges Sprengwerk mit V-förmig geneigten Rechteckstützen den Fluss mit einer Stützenweite von 4 x 12 und 2 x 18 Metern. Der Regelquerschnitt sieht zwei luftdicht verschweißte Stahlhohlkästen mit oben liegender Stahlbetonplatte vor.

Der Brückenkörper ist einfach gestaltet. Das kommt der störungsarmen Einordnung in die Auenlandschaft entgegen, wirkt aber im Gesamteindruck zu wenig mutig. Denn die Brücke bleibt ein bestimmtes Gestaltungselement ihrer Umgebung, und in diesem Sinne vermisst man ästhetische Impulse. Ein von den Erlanger Bürgerinnen und Bürger so intensiv genutztes und wahrgenommenes Erholungsgebiet im Stadtumfeld benötigt eine zurückgenommene, aber dennoch optisch ansprechende Lösung.

Das Bauwerk erfüllt die gesetzten Anforderungen vollumfänglich. Funktionalität prägt den Entwurf. Die statischkonstruktive Konzeption ist sinnvoll. Die Längenausdehnung durch Temperaturdifferenzen kann durch die Bogenform im Grundriss aufgenommen werden. Die weiche Pfahlgründung mit Einzelpfählen lässt große Querverformungen erwarten. Die Wahl eines Stahlverbundquerschnitts mit obenliegender Stahlbetonplatte ist statisch angemessen. Ermüdungsbetrachtungen müssten in der Ausführungsplanung intensiv folgen. Der Entwurf ist technisch realisierbar, es handelt sich hier um eine vergleichsweise einfache Konstruktion. Eine Serienfertigung mit einfacher Montage ist möglich. Ein hoher Vorfertigungsgrad führt zu geringem Flächenbedarf während der Bauphase, Hilfskonstruktionen werden nicht benötigt. Folglich sind die Herstellungskosten relativ gering. Die Bauzeit wird allerdings mit 3,5 Jahren vergleichsweise hoch angesetzt. Die voll-integrale Bauweise ohne Fugen und Lager resultiert aus einem relativ günstigen Aufwand für Überwachung und Unterhalt. Am Übergang Pfeiler-Pfahl ist kein Sockel vorgesehen, was zu Dauerhaftigkeitsproblemen führen könnte.

Insgesamt bietet der Entwurf 1002 eine statisch und funktional geeignete, günstige und gut realisierbare Lösung. Gemessen am gestalterischen Anspruch für dieses wichtige, stadtteilverbindende neue Element im anspruchsvollen Umfeld des Regnitzgrundes wirkt der Auftritt etwas zu bescheiden.

Kontakt

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