Verfasser:
WTM Engineers München GmbH, Bauingenieure, München
Dr. Otto Wurzer
Knight Architects Limited, Architekt, High Wycombe, UK
Architekt Martin Knight
SRP Schneider & Partner Ingenieur-Consult GmbH, Bauingenieure, Kronach
Werner Kuhnlein
BPR Dr. Schäpertöns Consult GmbH & Co. KG, Bauingenieure, München
Daniel Schäfer
WTM Engineers GmbH, Bauingenieure, Hamburg
Dr. Gerhard Zehetmaier
Mitarbeiter*innen:
WTM Engineers München GmbH:
Dr. Otto Wurzer
Karin Reiter
Franziska Maier
Knight Architects Limited:
Martin Knight
Bart Halaczek
Davide Meucci
SRP Schneider & Partner Ingenieur-Consult GmbH:
Werner Kuhnlein
BPR Dr. Schäpertöns Consult GmbH & Co. KG:
Jens Kuckelkorn
Jean-Pierre Oberholzer
Daniel Schäfer
Landschaftsarchitekten:
Eger & Partner Landschaftsarchitekten BDLA, Augsburg
Georg Dinger
Beurteilung auf dem Preisgericht – 1005
Die Wettbewerbsarbeit 1005 verspricht einen eleganten, zurückhaltenden Auftritt des Bauwerkes im sensiblen Umfeld der Regnitzaue. Während im Bereich der Regnitzwiesen die helle Untersicht mit den konzentrierten und klar mittig positionierten Stützen Freiräume bewahrt und sich elegant unterordnet, setzt die Flussbrücke mit ihrem Stabbogentragwerk einen angemessenen und fokussierten Akzent. Die Anordnung des Radweges außermittig unter der Brücke ist gelungen.
Bei der Analyse der funktionalen, konstruktiven und technischen Aspekte des Entwurfes zeigen sich jedoch Schwächen, die im Preisgericht teils als gravierend eingeschätzt werden. Dies betrifft unter anderem die einstreifigen Richtungsfahrbahnen mit einer Breite von je 3,25 Metern. Wie die erforderlichen Schutzeinrichtungen für den Linienbusverkehr angeordnet werden sollen, beantwortet der Entwurf nicht, auch sind die angegebenen Bereiche für einen Spurwechsel statisch nicht betrachtet. Die Entwässerung wird mit Blick auf die umweltfachlichen Anforderungen als ungelöst eingeschätzt.
Die vorgeschlagene Anpassung des Radwegenetzes wurde im Preisgericht hinsichtlich der Abwägung zwischen Nutzungsansprüchen und Umwelteingriffen diskutiert. Kritisch gesehen wurde insbesondere die Verschiebung der bestehenden Brücke und die neue Querung des Seitenarmes der Regnitz.
Die gewählte Hohlkastenkonstruktion erscheint sowohl in der Bauausführung als auch im Unterhalt aufwendig und anspruchsvoll. Die Minimierung des Stahlbetonanteils in der Verbundkonstruktion bedarf einer spezifischen schalltechnischen Überprüfung. Das Rampenbauwerk zum Anschluss an die Unterführung der A 73 bedingt einen großen Flächeneingriff und ist angesichts des anstehenden Grundwasserspiegels überarbeitungsbedürftig.
Durch das mittig angeordnete Längstragwerk nehmen die Breite der Brücke und dadurch nicht zuletzt auch die anzusetzenden Baukosten zu.
Insgesamt ist festzuhalten: Mit einer reinen Stahlbrücke und der Anordnung der Oberleitungen für die Bahn mit einer Mittelstütze gelingt die Konzeption einer leichten und gut dimensionierten Brücke, die sich gut in die Flusslandschaft einfügt. Bei aller Zurückhaltung wirkt sie elegant und eigenständig. Leider wird die ansprechende Leichtigkeit des Entwurfes durch konstruktiv und funktional nicht gelöste Aspekte beeinträchtigt.