Die StUB-Strecke: Regnitzquerung

Die Regnitzquerung in Erlangen

Ein besonders wichtiger Streckenabschnitt der Stadt-Umland-Bahn und das Bindeglied zwischen Herzogenaurach, Büchenbach und dem Erlanger Zentrum, wird die neue Wöhrmühlquerung sein. Nach der Anbindung der geplanten Regnitzstadt unterquert die Straßenbahn gemeinsam mit einem neuen Geh- und Radweg zunächst die Autobahn A73, um anschließend die Regnitz und den Wiesengrund auf einer S-förmigen, ca. 1,5 km langen Brücke zu überqueren.


Strecke und Haltestellen im Detail

Nach der Haltstelle „Erlangen Hauptbahnhof" führt die Strecke gemeinsam mit einem Geh- und Radweg im südlichen Teil der geplanten Regnitzstadt auf Höhe des heutigen Großparkplatz P2 in eine neue Unterführung der Autobahn A73. Auf deren Westseite fädeln Geh- und Radweg aus der gemeinsamen Unterführung nach Norden aus und schließen an das bestehende Wegenetz des Wiesengrunds an. Die StUB hingegen geht westlich der Autobahnunterquerung direkt auf das geplante neue Brückenbauwerk über. Der die StUB-Trasse zwischen Autobahn und rechten Regnitzarm querende Geh- und Fahrradweg wird etwas verlegt, bleibt aber funktional erhalten.

Noch in der Steigung überquert die StUB den rechten Regnitzarm. Danach folgt die Brücke zwischen Zentrum Wiesengrund und nördlich des Industriegeländes auf der Wöhrmühlinsel dem bestehenden Geh- und Radweg und überquert oberhalb des bestehenden Wöhrmühlstegs, der unverändert erhalten bleibt, den linken Regnitzarm. Anschließend führt die Brücke S-förmig über den Regnitzgrund bis Alterlangen an der Kreuzung Kosbacher Damm / Möhrendorfer Straße erreicht ist. Dabei wird im Regnitzgrund die sog. Kirchweihlinde an der Wegkreuzung zum Siedlerweg nördlich umfahren. Zudem wird das bestehende Wegenetz weitestmöglich an den neuen Brückenverlauf angepasst, sodass ein Großteil des Weges wettergeschützt unterhalb der Brücke verläuft und keine zusätzliche Versiegelung für Rad- und Fußwege sowie landwirtschaftlichen Verkehr erforderlich wird. Funktional bleiben alle Verbindungen bestehen, nicht mehr benötigte, ehemalige Wege können entsiegelt werden.


Das bietet der Streckenverlauf

  • Büchenbach, Alterlangen, sowie der gesamte Erlanger Westen, Herzogenaurach und die umliegenden Gemeinden, profitieren durch die neue Querung von schnellen und direkten Straßenbahn- und Busverbindungen in die Erlanger Innenstadt sowie von einer Entlastung des Dechsendorfer Damms.
  • Die Wöhrmühlbrücke kann künftig auch von Einsatzkräften der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes benutzt werden, wodurch sich die Fahrzeiten in den Stadtwesten auch für diese zeitkritischen Einsatzfahrten deutlich verbessern. Eine Mitbenutzung der Brücke durch den motorisierten Individualverkehr ist, sowohl durch Maßgaben aus dem Raumordnungsverfahren als auch durch die räumliche und verkehrliche Konzeption der östlich an die Brücke anschließenden Regnitzstadt, ausgeschlossen.
  • Durch die weitestgehende Anpassung des Wegenetzes im Wiesengrund an die neue Brücke wird der Anteil neu versiegelter Flächen so gering wie möglich gehalten. Zudem bleibt auch die bestehende Fußgängerbrücke Wöhrmühlsteg erhalten.
  • Da der Regnitzgrund in Erlangen Landschaftsschutzgebiet und Naherholungsbereich ist und wir eine möglichst umweltverträgliche, architektonisch ansprechende und technisch optimale Gestaltung der Brücke erreichen möchten, wurde ein Realisierungswettbewerb ausgelobt. Das Ergebnis ist ein Brückendesign, das sich aufgrund seiner reduzierten Bauweise und den Naturfarbraum entsprechenden Cortenstahlelementen in das Landschaftsbild einfügt.



Fragen & Antworten

Warum wird die alternative Streckenführung über den Büchenbacher Damm nicht weiterverfolgt?

Nach ausführlicher Prüfung der Trassenvariante über den Büchenbacher Damm durch eine Machbarkeitsstudie und einem Variantenvergleich unter Einbeziehung aller relevanten Aspekte (Umwelt, Verkehr, Wirtschaftlichkeit), überwiegen die Vorteile einer neuen Wöhrmühlquerung gegenüber einer Führung über den Büchenbacher Damm sehr deutlich. Eine StUB-Trasse entlang des Büchenbacher Damms wäre technisch grundsätzlich nur durch erhebliche bauliche Maßnahmen entlang von vier Knotenpunkten, insbesondere an der bestehenden Anschlusstelle Erlangen-Bruck an die A73, realisierbar. Diese Variante wäre mit deutlich höheren Baukosten verbunden. Nicht zuletzt würde eine Führung über den Büchenbacher Damm erhebliche verkehrliche Nachteile für die StUB, das Busnetz und den Straßenverkehr mit sich bringen. Dahingegen weist die Wöhrmühlquerung selbst im Umweltbereich einzelne Vorteile auf. Die CO2-Emmissionen beim Bau sind durch einen kürzeren Streckenverkauf deutlich geringer. Zusätzlich wird durch die höhere Verlagerung von Pkw-Verkehr auf den öffentlichen Verkehr eine bessere Treibhausgasreduzierung erzielt. Insgesamt sind die positiven Effekte für den ÖPNV und die Innenstadt deutlich höher als bei der Führung über den Büchenbacher Damm.

Warum wird die alternative Streckenführung über eine Kosbacher-Brücke (Werner-von-Siemens-Straße – Kreuzung Kosbacher Damm / Möhrendorfer Straße) nicht verfolgt?

Die Strecke ab Erlanger Hauptbahnhof über die Münchener Straße und die bestehende Autobahnbrücke der Werner-von-Siemens-Straße, sowie eine neu zu bauende Regnitzquerung, hätte einen längeren Streckenverlauf und einhergehend längere Fahrzeiten zur Folge. Zudem würde eine neue Kosbacher-Brücke, die Regnitz in einem Abschnitt mit bisher unberührtem Auwald überqueren, wohingegen die Wöhrmühlquerung die Regnitz in einem bereits vorbelasteten Bereich quert.

Warum wurde die alternative Streckenführung über den Dechsendorfer Damm nicht verfolgt?

Da eine Streckenführung durch die Erlanger Altstadt aufgrund zu enger Kurvenradien und Straßenbreiten nicht möglich ist, käme nur eine Streckenführung über die Thalermühlstraße in Frage. Diese würde allerdings aufgrund deutlich längerer Fahrzeiten und einer nur geringfügig größeren Erschließungsfunktion Alterlangens keinen Mehrwert bieten. Folglich würden sich im Vergleich zur Wöhrmühlquerung höhere Kosten, längere Fahrzeiten ergeben. Auch würden weniger Verkehre auf den ÖPNV verlagert. Darüber hinaus liegt die Thalermühlstraße im Überschwemmungsgebiet der Regnitz für ein einhundertjähriges Hochwasser, so dass diese für eine Nutzung mit der Straßenbahn auf einer Länge von ca. 600 m mit einem Damm oder einer Brücke hochwasserfrei umgebaut werden müsste.

Die Brücke über den Regnitzgrund in Erlangen soll 1,5 Kilometer lang werden. Wie viele Stützen braucht es dafür?

Im bisherigen Entwurf des Ingenieurbüros sind 39 schmale Stützenpaare vorgesehen, um den Eingriff in Natur und Landschaft so gering wie möglich zu halten.

Wurden Maßnahmen des Umweltschutzes beachtet?

Auflagen des Umweltschutzes wurden und werden in der Planung selbstverständlich beachtet. So wurde beispielsweise darauf geachtet, Fledermäusen und Vögeln eine lichte Durchflughöhe von mindestens 5 Metern zu gewährleisten. In weiten Bereichen der Brücke sind diese Durchflughöhen sogar die maßgebliche Randbedingung für die Höhenlage der Brücke.

Wie wird mit einer Hochwassergefahr umgegangen?

Die geplante Brücke und der darauf liegende Verkehr sind nicht hochwassergefährdet. Zudem wird, um die Unterquerung der A73 hochwasserfrei zu halten, das erforderliche Bauwerk einschließlich des erforderlichen Freibords gebaut. Freibord beschreibt hierbei den Abstand zwischen dem sogenannten Höchststau des Hochwassers und dem niedrigsten überflutungsgefährdeten Punkt eines Bauwerks. Aufgrund dieser baulichen Vorgaben kann kein Hochwasser in die Autobahnunterführung gedrückt werden.


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Häufig gestellte Fragen

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