Die StUB-Strecke: Am Wegfeld

Die StUB von Am Wegfeld bis Boxdorf

Die Haltestelle Am Wegfeld markiert den Beginn der Stadt-Umland-Bahn. Durch den direkten Anschluss an das Nürnberger Straßenbahnnetz wird an dieser Haltestelle eine umsteigefreie Weiterfahrt Richtung Erlangen und in die Nürnberger Innenstadt ermöglicht. Der Streckenabschnitt Am Wegfeld bis Boxdorf etabliert dabei die direkte Verbindung zwischen Nürnberg und den Nachbarstädten Erlangen und Herzogenaurach. 

Die Haltestelle „Am Wegfeld“

Die Haltestelle Am Wegfeld, derzeit der nördliche Endpunkt des Nürnberger Straßenbahnnetzes, wird im Zuge des StUB-Baus erweitert. Während die bestehende Anlage eine Wendeschleife mit drei aktiv genutzten Bahnsteigen und einer Busschleife mit mehreren Bussteigen umfasst, wird diese Infrastruktur für die StUB ausgebaut. Für aus Erlangen kommende Straßenbahnen wird, neben dem bestehenden Bahnsteig neben der Erlanger Straße, ein neuer Bahnsteig gebaut. Außerdem werden Weichenverbindungen ergänzt und das Weichendreieck in der Wendeschleife damit vervollständigt.

Die Wendeschleife und Haltestelle "Am Wegfeld" (Aktueller Planungsstand Oktober 2024)

Der Ein- und Ausstieg für Fahrgäste in durchfahrenden Bahnen Richtung Erlangen/Herzogenaurach oder in die Nürnberger Innenstadt finden in Zukunft an den beiden Bahnsteigen neben der Erlanger Straße statt. Damit verändert sich die Ein- und Aussteige-Situation im Vergleich zur Bestandslösung.

Nach der Querung der Johann-Sperl-Straße beginnt die StUB ihre Fahrt entlang der Erlanger Straße. Auf einem sogenannten unabhängigen Bahnkörper, in Form eines Schottergleis, führt die StUB dabei östlich neben der Erlanger Straße und somit verkehrsunabhängig Richtung Norden.

Herausforderungen und Besonderheiten

Die StUB verbleibt auf den nächsten Kilometern östlich der Erlanger Straße. Das bestehende Brückenbauwerk über den Georg-Ziegler-Weg wird für die StUB um ein neues Bauwerk erweitert. Außerdem wird an dieser Stelle das bestehende Regenrückhaltebecken angepasst, um Platz für die neue Böschung der Straßenbahntrasse zu schaffen. Diese Anpassung hat nach der Bauphase keine Auswirkungen auf die Nutzung des Georg-Ziegler-Wegs durch landwirtschaftlichen Verkehr.

Die StUB auf Höhe des Georg-Ziegler-Wegs in Nürnberg (Aktueller Planungsstand Oktober 2024)

Im Verlauf des Streckenabschnitts wird ein Mastfeuer des Flughafens gequert. Diese spezielle Beleuchtungseinrichtung, die für die Landebahn des Flughafens entscheidend ist, wird so in die Planung integriert, dass die Sicherheitsbestimmungen des Flughafens eingehalten werden.

Die StUB am „Mastfeuer 25“ (Aktueller Planungsstand Oktober 2024)

Die Haltestelle Buch Nord

Nach der Querung der Flughafenzone erreicht die StUB die Bucher Hauptstraße. An dieser Stelle entsteht die Haltestelle „Buch Nord“. Im Vergleich zur aktuellen Bestandsbushaltestelle verschiebt sich die StUB-Haltestelle Richtung Nürnberg über die Bucher Hauptstraße hinweg, um sie bestmöglich in die bestehenden Verkehrsstrukturen zu integrieren, ohne die Verkehrsführung der Kreuzung zu verändern.

Die StUB-Haltestelle „Buch Nord“ (Aktueller Planungsstand Oktober 2024)

Weiterer Verlauf bis Boxdorf

Entlang der Erlanger Straße verläuft die StUB weiter geradeaus Richtung Norden. Ein Bauwerk über einen bestehenden Wirtschaftsweg wird hier ebenfalls um ein neues Bauwerk für die StUB ergänzt.


Das bietet der Streckenverlauf

  • Direkte, schnelle und umsteigefreie Verbindung ins Erlanger und Nürnberger Zentrum
  • Der Abschnitt markiert den Beginn der Stadt-Umland-Bahn und schafft eine effiziente Verbindung zu den nördlichen Stadtteilen Nürnbergs
  • Die StUB fährt in diesem Streckenabschnitt vorrangig auf einem unabhängigen Bahnkörper und damit vorbei an Verkehr und Stau

Fragen und Antworten

Endet die StUB an „Am Wegfeld“?

Ja und Nein.

Die geplante Neubaustrecke beginnt an der nördlichsten Haltestelle des Nürnberger Straßenbahnnetzes, an der Haltestelle „Am Wegfeld“.  Allerdings werden die Straßenbahnen nicht an der Haltestelle „Am Wegfeld“ enden, sondern (vorbehaltlich zukünftiger Netzanpassungen im Stadtgebiet Nürnberg) über den Friedrich-Ebert-Platz, Hallertor und den Plärrer bis zum Endhalt der Nürnberger Straßenbahnlinie 4 oder 10 verkehren. Eine Fahrt, zum Beispiel von Erlangen ins Nürnberger Stadtzentrum, ist somit ohne Umstieg möglich.

Warum fährt die StUB nicht zum Nürnberger Flughafen?

Im Ergebnis sind die prognostizierten Fahrgastzahlen für die Strecke von „Am Wegfeld“ bis zum Flughafen nicht ausreichend, um die StUB bis dorthin zu verlängern.

Bei der Untersuchung der verschiedenen Streckenführungen wurde auch eine Anbindung des Nürnberger Flughafens näher betrachtet. Da der Flughafen bereits durch die Nürnberger U-Bahn sehr gut erreichbar ist und die Vielzahl der prognostizierten StUB-Fahrgäste ein anderes Fahrtziel als den Flughafen haben, würde eine Schleife über den Flughafen für alle Fahrgäste, die z.B. ins Nürnberger Zentrum wollen, einen Umweg bedeuten, der wenig Nutzen bringt. Dem nachvollziehbaren Wunsch nach einer schnellen Verbindung von Erlangen zum Nürnberger Flughafen soll aber mit einer effizienten Busverknüpfung ab der Haltestelle „Am Wegfeld“ nachgekommen werden.

Warum wird nicht einfach die U2 vom Nürnberger Flughafen Richtung Erlangen verlängert?

Eine Verlängerung der Nürnberger U-Bahn vom Albrecht-Dürer Airport ausgehend gestaltet sich in mehrerer Hinsicht als nicht zweckmäßig:

Die Baukosten, die durch einen U-Bahnbau auf der Trasse der StUB entstünden, wären deutlich höher als bei einer Straßenbahn. Dies liegt an der Tatsache, dass ein „echtes“ U-Bahnsystem wie das in Nürnberg zwingend baulich getrennt von allen anderen Verkehrsteilnehmern sein muss. Folglich können Straßen nicht niveaugleich gekreuzt werden, sondern müssen entweder über- oder unterführt werden. Unterirdische Bereiche, wie sie im Erlanger Innenstadtbereich denkbar wären, sind aufgrund der aufwendigeren Tunnelbaumaßnahmen deutlich teurer als der Straßenbahnbau (die aktuell in Nürnberg betriebene Verlängerung der Linie U3 nach Gebersdorf mit einer Streckenlänge von 2 Km hat ein Gesamtkostenvolumen von ca. 148 Mio. Euro – Die Strecke der StUB beträgt ca. 26 Km).

Ein besonderes Problem besteht darin, dass sich mit der Linie U2 nur eine der beiden automatischen Nürnberger U-Bahn-Linien geographisch für eine Verlängerung nach Erlangen und Herzogenaurach anbieten würde. Das in Nürnberg eingesetzte System autonomer U-Bahnen benötigt strikt von der Außenwelt abgeschirmte Fahrwege, wie sie eigentlich nur im Tunnel umsetzbar sind. Damit scheiden Kombinationen mit oberirdischen straßenbahnähnlichen Abschnitten, wie es sie in anderen deutschen Städten in unterschiedlichen Ausprägungen durchaus gibt, im automatischen Teil des Nürnberger U-Bahn-Systems komplett aus. Die volle Strecke nach Herzogenaurach wäre also im Tunnel, mit entsprechenden Kosten, zu errichten.

Neben diesen Aspekten sind bauliche Eingriffe durch den U-Bahnbau, insbesondere durch den Bau der U-Bahnhöfe, länger und intensiver als beim Straßenbahnbau. Auch ist der CO₂-Ausstoß durch den U-Bahnbau aufgrund des starken Einsatzes von Baumaterialien wie Beton (Bsp.: Tunnelschalung) weit über dem einer entsprechenden Straßenbahntrasse.


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