Die Friedrich-Bauer-Straße in Erlangen

Im Süden Erlangens wird die Stadt-Umland-Bahn durch die Friedrich-Bauer-Straße fahren. Hier führt die StUB durch ein Wohngebiet und bietet für die Anwohnerinnen und Anwohner eine direkte und schnelle Verbindung unter anderem in das Erlanger Zentrum. Am südöstlichen Ende der Straße gelangt man über den Fuß- und Radweg des Preußenstegs zum Südgelände der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Am nordwestlichen Ende wird die StUB den Siemens Campus im Bereich der Freyeslebenstraße anbinden. Dort entsteht auch ein neuer Standort der FAU.


Strecke und Haltestellen im Detail

Aus Nürnberg kommend führt die StUB linksseitig entlang der Bundesstraße 4 (B 4) in Richtung Erlangen. Vor dem Preußensteg schwenkt sie nach links in die Friedrich-Bauer-Straße ein. Vor dem dortigen Wendehammer entsteht die Straßenbahnhaltestelle „Erlangen Süd“. Durch die Friedrich-Bauer-Straße wird die StUB auf einem straßenbündigen Bahnkörper bis zur Hammerbacherstraße fahren. Straßenbündig bedeutet, dass die Gleise in die Straße eingebaut werden und somit für den Autoverkehr weiterhin befahrbar sind.

Westlich der Hammerbacherstraße entsteht eine weitere Haltestelle: die Haltestelle „Freyeslebenstraße“. Sie erschließt den Siemens Campus sowie den neu entstehenden FAU-Standort auf dem Areal südlich der Freyeslebenstraße. Nach der Querung der Paul-Gossen-Straße im Bereich der Südkreuzung führt die Stadt-Umland-Bahn dann in das Erlanger Zentrum und weiter nach Herzogenaurach sowie voraussichtlich mit dem Ostast bis nach Eckental.

Planungsstand zur Streckenführung im Bereich der StUB-Haltestelle "Erlangen Süd"

Das bietet der Streckenverlauf

© Claus Hirche / ZV StUB

Die Führung durch die Friedrich-Bauer-Straße hat insbesondere folgende Vorteile:

  • Direkte Anbindung des Wohngebiets in der Friedrich-Bauer-Straße, des Siemens Campus mit dem künftigen Universitätsstandorts der FAU sowie deren Südgelände über den Preußensteg
  • Zwei Haltestellen für kurze Wege und eine bessere Erreichbarkeit
  • Erhalt der Leistungsfähigkeit der Südkreuzung

Fragen & Antworten

Wie unterscheidet sich die heutige Streckenplanung von der ursprünglichen Variante?

Die ursprüngliche Planung sah eine Führung der Stadt-Umland-Bahn aus Nürnberg kommend bis zur Südkreuzung direkt links neben der B 4 im Bereich des heutigen Radwegs vor. Bereits im formalisierten Abwägungs- und Rangordnungsverfahren (FAR-Verfahren) schnitt jedoch eine alternative Variante besser ab: der Verlauf der StUB ab dem Preußensteg durch die Friedrich-Bauer-Straße und entlang der Hammerbacherstraße zur Südkreuzung. Beide Varianten beinhalten die Haltestelle „Erlangen Süd“ sowie einen Halt nördlich der Südkreuzung in der Nürnberger Straße (Haltestelle „Gebbertstraße“). Eine Führung durch die Friedrich-Bauer-Straße ermöglicht jedoch – bei etwa 40 Sekunden längerer Reisezeit inkl. Fahrgastwechsel – eine zusätzliche Haltestelle westlich der Hammerbacherstraße (Haltestelle „Freyeslebenstraße“). Diese Variante wurde schließlich in der sogenannten Vorzugstrasse berücksichtigt.

Im Raumordnungsverfahren der Regierung von Mittelfranken wurden beide Varianten als raumverträglich beurteilt. In der weiteren Planung wird seitdem die Vorzugstrasse weiterverfolgt und zentimetergenau geplant.

Warum verbleibt die StUB nicht auf der B 4 und biegt an der Südkreuzung links in die Hammerbacherstraße ab, um zur Haltestelle „Freyeslebenstraße“ und zur Wendeschleife zu gelangen?

Die Variante, südwestlich neben der B 4 im Grünzug zu verbleiben, wurde bei der Variantenuntersuchung im Zuge des Raumordnungsverfahrens durchaus mitbetrachtet. Im Wesentlichen sprechen zwei Gründe dagegen: Zum einen umweltfachliche Belange, zum anderen verkehrliche Aspekte, da hier eine unnötige Fahr- und Abbiegebeziehung entstehen würde („Umweg“ – die StUB müsste im Gegensatz zur geplanten Lösung bei jeder Fahrt eine Schleife fahren), die es unter anderem aus Zeitgründen zu vermeiden gilt. Auch ein Verbleiben auf der B 4 ist an der Südkreuzung aus verkehrlichen Gründen nicht möglich, da der übrige Verkehr im Knotenbereich nicht mehr schnell genug abfließen könnte.

Liegt der Großteil des Siemens Campus nicht viel zu weit entfernt, um von einer Führung durch die Friedrich-Bauer-Straße mit Haltestelle im Bereich der Hammerbacherstraße erschlossen zu werden?

Mit der Stadt-Umland-Bahn erhält der Siemens Campus zusätzlich zur S-Bahn auf westlicher Seite eine Schienenanbindung per Straßenbahn auf östlicher Seite. Durch eine Haltestelle westlich der Hammerbacherstraße entsteht eine wesentlich bessere Erschließung als bei möglichen anderen Haltestellenlagen. Insbesondere zu den östlichen Modulen des Siemens Campus werden die Fußwege von der StUB aus kurz sein. Mit der Entwicklung eines ergänzenden Mobilitätskonzepts innerhalb des Siemens Campus beschäftigt sich das Unternehmen.

Gibt es Einschränkungen für den Pkw-Verkehr, wenn die StUB durch die Friedrich-Bauer-Straße fährt?

Wir planen die StUB in der Friedrich-Bauer-Straße mit einem sogenannten „straßenbündigen Bahnkörper“. Das heißt, die Gleise werden in die Straße eingelassen und die StUB teilt sich den vorhandenen Straßenraum mit dem motorisierten Individualverkehr. Autos können die Straße also weiterhin in beide Richtungen befahren. Das Wenden im Wendehammer wird auch zukünftig weiterhin möglich sein. Darüber hinaus bleiben die Zufahrten zu den Grundstücken und auch die Einfahrten in die Parkgaragen unberührt.

Was passiert mit den Parkplätzen in der Friedrich-Bauer-Straße?

Alle Parkplätze, die sich auf Privatgrund befinden, bleiben erhalten. Dies sind insbesondere die südlich der Friedrich-Bauer-Straße liegenden Schrägparkplätze sowie alle Parkplätze, die sich an der nördlichen Schleife der Friedrich-Bauer-Straße befinden. Die Parkplätze auf öffentlichem Grund in der südlichen Friedrich-Bauer-Straße entfallen.

Grundsätzlich besteht kein Anspruch auf öffentliche Parkplätze. Dennoch sind wir uns der Problematik vor Ort bewusst und bemühen uns deshalb, entsprechende Alternativen zu finden. Zum Beispiel prüfen wir eine Parkhauslösung in Fußnähe. Hierzu haben bereits erste Gespräche stattgefunden. Sobald uns konkrete Ergebnisse vorliegen, werden wir diese kommunizieren.

Der Behindertenparkplatz im Bereich des Wendehammers wird in der weiteren Planung berücksichtigt. Auch hierfür soll ein Ersatz geschaffen werden.

Wie können Eltern ihre Kinder zur Kita bringen, wenn die StUB durch die Friedrich-Bauer-Straße fährt?

Die Friedrich-Bauer-Straße wird auch zukünftig in beide Richtungen für den motorisierten Individualverkehr befahrbar sein (inklusive Wendemöglichkeit am südöstlichen Ende der Straße). Auch der Vorplatz vor der Kita bleibt erhalten. Somit werden ein Bringen und Abholen per Auto weiterhin möglich sein, ebenso wie zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Mit der StUB in der Friedrich-Bauer-Straße bietet sich zudem die Möglichkeit, die Kinder umweltfreundlich per Straßenbahn zu bringen und abzuholen.

Kann die Haltestelle „Erlangen Süd“ nicht direkt vor der Kita geplant werden?

Die Kita liegt mit jeweils etwa 250 Meter Entfernung mittig zwischen den derzeit geplanten Haltestellen „Erlangen Süd“ und „Freyeslebenstraße“. Die Haltestelle „Erlangen Süd“ ist für das südöstliche Ende der Friedrich-Bauer-Straße geplant und soll insbesondere auch das Südgelände der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg über den Preußensteg anbinden. Würde diese Haltestelle stattdessen direkt vor der Kita geplant, ergäbe sich zwar ein direkter Zugang zur Kita, die Entfernung zum Südgelände würde sich jedoch in gleichem Maße vergrößern.

Eine Haltestelle direkt vor der Kita würde zudem in den vorhandenen Privatgrund eingreifen. Unter anderem würden zahlreiche Privatparkplätze wegfallen, die bei der aktuellen Planung erhalten bleiben können. Die Zufahrt zum Kita-Vorplatz müsste darüber hinaus anders gestaltet oder verlegt werden, um an dieser Stelle eine Haltestelle barrierefrei anordnen zu können.

Wie lang ist die Bauzeit in der Friedrich-Bauer-Straße?

Für den gesamten, etwa 5,5 Kilometer langen Streckenabschnitt von Reutles bis zur Südkreuzung planen wir mit einer Bauzeit von drei Jahren (inklusive des voraussichtlichen Umbaus der B 4). In der nur etwa 380 Meter langen Friedrich-Bauer-Straße rechnen wir mit einer Bauzeit von deutlich unter einem Jahr.

Wie können die Bäume erhalten bleiben, wenn in der Friedrich-Bauer-Straße Maste für die Fahrleitung gebaut werden?

Die Maste für die Fahrleitung werden in der Friedrich-Bauer-Straße nur entlang der nördlichen Straßenseite stehen. Der Abstand von Mast zu Mast beträgt grundsätzlich etwa 40 bis 60 Meter. Mögliche Konfliktpunkte mit bestehenden Bäumen werden bei der Fahrleitungsplanung berücksichtigt, sodass die Maste zwischen den Bäumen platziert werden können. Der Fahrdraht selbst liegt über der Gleisanlage – also über der Straße – und somit außerhalb des wesentlichen Kronenbereichs. Wenn nötig, werden gegebenenfalls einzelne Äste fachgerecht zurückgeschnitten.

Bleibt der bisherige Fuß- und Radweg über den Preußensteg bestehen?

Der Preußensteg ist wesentlicher Teil der künftigen Fuß- und Radverkehrsverbindung zwischen dem Südgelände der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem neuen Universitätsstandort im Bereich der Freyeslebenstraße und wird daher weiterhin – ohne Querung der Straßenbahn – begeh- und befahrbar sein.

An den Einmündungen in die nördliche Schleife der Friedrich-Bauer-Straße sollen die Straßenbahn und der parallel verlaufende Fuß- und Radverkehr zukünftig Vorrang haben. Diese Vorrangigkeit des Fuß- und Radverkehrs soll sich auch baulich durch einen verbreiterten und aufgewerteten Gehweg zeigen, der für den Radverkehr in beide Richtungen frei sein wird.

Wie sieht die Planung des Radschnellwegs im Bereich der Friedrich-Bauer-Straße aus?

Die Planung des Radschnellwegs zwischen Nürnberg und Erlangen sieht keine Führung durch die Friedrich-Bauer-Straße vor. Der Radschnellweg benötigt mehr Platz als üblicherweise für den Radverkehr erforderlich und vor Ort verfügbar ist. Daher soll der Radschnellweg linksseitig entlang der B 4 Richtung Erlanger Innenstadt verlaufen.

Im Bereich des Preußenstegs soll jedoch ein komfortabel befahrbarer „Abzweig“ vom Radschnellweg Richtung Siemens Campus sowie Richtung Südgelände der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg führen. In der Friedrich-Bauer-Straße würde das mit einer Verbreiterung des bestehenden, nördlichen Gehwegs auf 5 Meter abgedeckt, um auch ein Befahren mit dem Rad in beide Richtungen zu ermöglichen.



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